Natürliche Potenzmittel
Die 5 besten Viagra-Alternativen für Männer

Erektionsstörungen ohne Viagra besiegen? Das geht. Diese natürlichen Potenz- und Lebensmittel regen dein Liebeslieben wieder an
Natürliche Potenzmittel
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Wer meint, nur ältere Männer hätten Probleme mit der Standfestigkeit ihres besten Stücks, der irrt. Auch in jüngeren Jahren fällt bei vielen Männern zumindest zeitweise die Erektion mau aus. Ursachen können etwa psychische Probleme oder Stress sein, die auch wieder vorbeigehen – und damit auch die Potenzprobleme. Deshalb sollte man bei Erektionsstörungen auch nicht immer gleich zu Medikamenten greifen, sondern erst einmal natürliche Potenzmittel ausprobieren. Für wen welche Potenzsteiger geeignet sind und welche möglichen Nebenwirkungen sie haben, erfährst du hier:

Was sind natürliche Potenzmittel?

Natürliche Potenzmittel, häufig auch Aphrodisiaka genannt, sind Naturmittel, die zur Steigerung der Potenz und zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden. Diese Alternativen zu Medikamenten wie Viagra sind bei Männern besonders gefragt, weil sie meist nur wenige Nebenwirkungen haben. Allheilmittel sind sie aber nicht: Aphrodisiaka können immer nur unterstützend wirken. Nur wenn das Umfeld stimmt, können die Aphrodisiaka ihren Zweck erfüllen. Natürliche Potenzmittel werden aber zunehmend wissenschaftlich untersucht und du kannst durchaus damit Erfolg haben. Wir haben Studien ausgewertet und Forscher befragt, zu welchen Mitteln du in welcher Lage greifen kannst.

Welches sind die besten natürlichen Potenzsteiger?

Wenn die Erektionsfähigkeit nachlässt, greifen viele Männer häufig zu Potenzmitteln: Viagra, Levitra und Cialis gehören zu den bekanntesten Medikamenten zur Potenzsteigerung – also der Steigerung der Erektionsfähigkeit des Penis. Welche es aktuell gibt und was du bei der Anwendung wissen musst, liest du hier. Aber welche natürlichen Alternativen gibt es? Wir haben dir hier ein paar zusammengestellt.

1. Yohimbin als natürliches Viagra

Yohimbin, das aus der Rinde des afrikanischen Yohimbe-Baums gewonnen wird, ist in zahlreichen Aphrodisiaka (so benannt nach der griechischen Liebesgöttin Aphrodite) enthalten. "Yohimbin ist eines der ältesten Aphrodisiaka. Schon die Ägypter haben es zur Potenzsteigerung eingesetzt", erklärt der Urologe Dr. Wolfram Haas aus Waldkirch. "Von allen in Deutschland erhältlichen Aphrodisiaka ist Yohimbin wahrscheinlich das wirkungsvollste."

Mehrere Studien, wie zum Beispiel die an der britischen Universität Exeter durchgeführte Untersuchung, weisen nach, dass Yohimbin tatsächlich Erektionsstörungen effektiv behandeln kann. Auch bei einer placebokontrollierten Studie, die an der TU München durchgeführt wurde, profitierten 71 Prozent der insgesamt 83 Versuchspersonen mit Erektionsstörungen von der Einnahme der Yohimbin-Extrakte.

Die Wirkung beruht wahrscheinlich auf einer Erweiterung der Blutgefäße und einer dadurch verbesserten Durchblutung des Beckens. Zudem wird offenbar auch die Nervenübertragung in den unteren Abschnitten des Rückenmarks verbessert. Das ist für die sexuelle Stimulation notwendig. Auch ein stimmungsaufhellender Effekt wird dem Yohimbin zugeschrieben.

Doch keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Und die können bei Yohimbin durchaus beträchtlich sein. Deshalb sind Präparate mit einem höheren Yohimbin-Gehalt rezeptpflichtig.

Mögliche Nebenwirkungen: Zittern, bei Überdosierung Herzrasen, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit, Blutdruckanstieg, Schlaflosigkeit. Rezeptfrei in geringerer, aber durchaus wirksamer Dosis gibt es Yohimbin z.B. als Yohimbin Vitalkomplex Hervert Tropfen oder Yohimbinum Hydrochloricum Tabletten D 4 von DHU-Arzneimittel.

2. Ginkgo regt die Durchblutung an

Ginkgo, einer der am besten untersuchten pflanzlichen Wirkstoffe, entspannt die Arterien und verbessert dadurch die Durchblutung aller Organe. Da auch die Erektion von einer optimalen Blutzufuhr abhängt, hilft Ginkgo vor allem bei Potenzstörungen, die durch eine schlechte Durchblutung verursacht werden. In einer deutschen Pilot-Studie hatten 50 Prozent der Männer innerhalb von 6 Monaten wieder normale Erektionen durch die Einnahme von nur 60 Milligramm Gingko-Extrakt täglich. Die Ergebnisse konnten in einer späteren Studie unter Placebo-Kontrolle aber nicht bestätigt werden.

Bis zu 240 Milligramm Ginkgo pro Tag gelten als unbedenklich. Dennoch empfehlen urologische Fachkräfte, zunächst mit Dosen von 60 bis 80 Milligramm zu beginnen und bei Bedarf zu steigern. "In Japan werden die unreifen Ginkgo-Samen gegrillt und gelten als ein sehr gutes Aphrodisiakum für Männer. Sie sollen Kraft in den Unterleib bringen", berichtete der 2022 verstorbene Dr. Christian Rätsch, Ethnopharmakologe aus Hamburg, "Wer öffentlich Ginkgo-Samen isst, deutet damit an, dass er erotischen Abenteuern nicht abgeneigt ist."

Mögliche Nebenwirkungen: Obwohl Gingko als relativ sicheres Medikament gilt, wurden in einer geringen Zahl von Fällen Komplikationen bei der gemeinsamen Einnahme von Aspirin und Ginkgo beobachtet. Selten können Bauch- oder Kopfschmerzen auftreten. Deshalb sollte Gingko nicht mit Aspirin oder anderen blutverdünnenden Mitteln verwendet werden. Ginkgo gibt es z.B. als Trockenextrakt-Kapsel von Ginkgo Biloba von Vitmaze, als Filmtablette Ginkobil von ratiopharm oder Ginkgo Biloba Tropfen von Hevert. In Kombination mit u.a. Coffein und zahlreichen Vitaminen und Mineralien findest du Ginkgo in men activ von Denk.

3. Libido steigern mit Gelée Royale

Einige Aphrodisiaka enthalten Bienenpollen oder Gelée royale, ein Extrakt, das von den Bienen zur Ernährung ihrer Königin produziert wird. In Asien werden diese Bienenprodukte verwendet, um die Leistungsfähigkeit und die Potenz zu steigern. Auch in westlichen Ländern werden Bienenpollen und Gelée royale gegen allerlei Gebrechen eingesetzt. "Bei wissenschaftlichen Versuchen hat sich gezeigt, dass die Spermaproduktion durch das Gelée royale angeregt und gesteigert wird", erklärte Dr. Christian Rätsch, "Dadurch verstärkt sich die Libido, und das sexuelle Interesse nimmt allgemein zu."

Dennoch steht nicht zweifelsfrei fest, wie sehr die Einnahme der blütenpollenhaltigen Präparate die sexuelle Leistungsfähigkeit beeinflusst. Und Vorsicht ist geraten: In manchen Fällen führte die Einnahme der Bienenprodukte nicht zu sexuellen Höchstleistungen, sondern zu einem Aufenthalt in der Notaufnahme der nächsten Klinik. Vor allem Allergiker können auf die Präparate, die einen mehr oder weniger hohen Pollenanteil enthalten, mit Asthmaanfällen, Hautausschlägen und schweren allergischen Symptomen reagieren – bis hin zu einem anaphylaktischen Schock.

Mögliche Nebenwirkungen: vor allem allergische Reaktionen. Pollenallergiker sollten besser auf diese Produkte verzichten, wer keine Allergien hat, kann den Bienensaft zur Steigerung der Libido mit zum Beispiel diesen Produkten mal ausprobieren: Gelee Royal Aufbaukur Trinkampullen oder Kapseln.

4. Mehr Lust auf Sex mit Muira Puama

Das Holz dieses südamerikanischen Baums ist bei uns unter der Bezeichnung Potenzholz bekannt geworden. "Zur Stärkung der Potenz, zur Beseitigung erotischer Verklemmungen oder Traumata, zur Behebung der Unfruchtbarkeit und zur Steigerung des Lustempfindens werden Innenrinde und zerraspeltes Holz von indianischen Medizinkundigen verwendet", erklärte Dr. Christian Rätsch. In einer Untersuchung an 262 Männern, die zwei Wochen lang täglich ein bis eineinhalb Gramm Muira puama einnahmen, sollen 51 Prozent bessere Erektionen gehabt haben. 62 Prozent der Testpersonen gaben an, das Präparat steigere ihre Lust auf Sex.

Mögliche Nebenwirkungen: bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine bekannt. Muira Puama gibt es z.B. als Kapseln von The Nutri Store und von fairvital, oder als Pulver, z.B. in Bio-Qualität von EXVital.

5. Langsame Potenzsteigerung dank Ginseng

Die Ginseng-Wurzel enthält neben zahlreichen anderen Wirkstoffen vor allem Ginsenoside. Diese bewirken wahrscheinlich eine Freisetzung körpereigener Hormone, unter anderem von Testosteron, das langfristig lust- und potenzsteigernd wirkt. "Bei der Wahl der Präparate ist aber Vorsicht geboten", warnt Dr. Rita Rothmaler, Pflanzenexpertin aus Plön. "Die Droge wird häufig durch andere, wenig oder keine Ginsenoside enthaltende Ginseng-Arten verfälscht." Eine Zubereitung sollte mindestens 15 Prozent Ginsenoside enthalten.

In einer 2021 verfassten Auswertung von 9 Studien zu dem Thema durch die Cochrane Urology Group kamen die Forschenden zu dem Ergebnis, dass Ginseng (das aus der Wurzel gewonnene Extrakt des Ginkgo-Baumes) im Vergleich zu Placebogaben bei leichten bis moderaten Erektionsschwierigkeiten im Alter von 20 bis 70 Jahren einen Effekt auf die Erektionsfähigkeit haben kann, wenn auch nur einen als geringfügig bezeichneten.

Aber aufgepasst: Ginseng ist kein Aphrodisiakum für den Notfall. Nur die regelmäßige Einnahme bewirkt eine Steigerung der Potenz.

Mögliche Nebenwirkungen: bei Überdosierung Spannungsgefühl im Brustbereich, Hautausschläge, Bluthochdruck. Produkt-Tipp: Neradin aktiv Kapseln oder Korea Ginseng extra stark Kapseln von Dr. Poehlmann GmbH.

Welche Lebensmittel können die Potenz steigern?

  • Knabbere Haselnüsse und Mandeln: Sie fördern die Produktion von Endorphinen, die lösen Glücksgefühle aus und bringen dein Sexleben in Schwung. Selbst Schokolade macht nicht nur happy, sondern auch – durch den Erotikstoff Phenylethylamin – sinnlich. Aromastoffe und ätherische Öle (zum Beispiel in Sellerie und Muskat) sind an einer Reihe von Stoffwechselvorgängen beteiligt, die dein Sexualleben beeinflussen.
  • Lammfleisch gehört ebenfalls zu den erotischen Speisen. Es enthält Stoffe wie Mangan, die im Körper das Sexualhormon Testosteron aktivieren. Dieses Hormon macht selbstbewusster und aktiviert die sexuelle Hochspannung.
  • Lebensmittel mit viel Vitamine E (ist in großen Mengen in Kürbiskernen enthalten) und C (steckt zum Beispiel in Spargel und Zitrusfrüchten) erhalten die Leistungsfähigkeit, damit du nicht schlappmachst.
  • Auf alle Fälle gehören Meeresfrüchte, vor allem Austern, auf deinen Teller. Sie enthalten das Dopingmineral Zink, das fördert nicht nur die Ausschüttung von Testosteron, sondern auch die Spermienproduktion.
  • Liebst du im Sommer Tomaten mit Mozzarella und Basilikum? Wunderbar, denn das ätherische Öl im Basilikum kann die Harnröhre stimulieren – und so sogar eine schwache Erektion verursachen.
  • Auch die hässliche Sellerie-Knolle hat’s in sich. Sie gilt seit der Antike als Aphrodisiakum. Sellerie enthält ätherische Öle, die den Kreislauf und den Stoffwechsel anregen.

Allgemein hilft ein gesunder Lebensstil und die richtige Ernährung, deinen Körper fit zu halten. Mit den individuellen Ernährungsplänen von Men's Health kannst du ganz einfach deinen gesunden Lebensstil unterstützen.

Ursachen für Potenzprobleme sind etwa Stress oder psychische Probleme, die auch wieder vorbeigehen – und damit auch die Potenzstörung. Daher musst du nicht gleich zu Medikamenten greifen, wenn es im Bett nicht mehr gut läuft, sondern kannst zuerst natürliche Potenzmittel ausprobieren. Vor allem Ginkgo und Muira Puama weisen nur wenige Nebenwirkungen auf. Ansonsten können wir dir auch aphrodisierende Lebensmittel, wie Meeresfrüchte oder Lammfleisch empfehlen. Bei lang anhaltenden Erektionsproblemen solltest du dir aber ärztliche Hilfe suchen.

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Erscheinungsdatum 15.03.2024